Freitag, 30. März 2012

Umfrage zur Partizipationsbereitschaft

Am 23. März waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Spezialseminars unterwegs, um eine Umfrage zur Partizipationsbereitschaft der Budapester durchzuführen. Um 14.00 Uhr trafen wir uns zu einer Vorbesprechung im Seminarraum, dann ging's hinaus in die Stadt – an einem wunderschönen, sonnigen Frühlingstag. Innerhalb einer Stunde wurden insgesamt 73 Passanten unterschiedlichen Alters und beiderlei Geschlechts um Auskunft gebeten. Die Fragen lauteten:

1. Haben Sie schon einmal einen Leserbrief an eine Zeitung geschrieben?
2. Haben Sie schon einmal an einer Demonstration teilgenommen?
3. Engagieren Sie sich in anderen Form in sozialen oder gesellschaftspolitischen Fragen?
4. Gehen Sie wählen?
5. Sind sie Mitglied einer Partei?

Von den 73 befragten Personen waren 55 bereit, auf die Fragen zu antworten, wobei jüngere Leute insgesamt auskunftsfreudiger waren als ältere. Diese 55 Personen antworteten wie folgt:

1. 81 Prozent gaben an, noch nie einen Leserbrief an eine Zeitung geschrieben zu haben.
2. 65 Prozent erklärten, noch nie an der Demonstration teilgenommen zu haben.
3. 34 Prozent sagten, sie engagierten sich in anderer Form sozial bzw. gesellschaftspolitisch. (Auf Nachfrage gab die überwiegende Mehrheit dieser 34 Prozent an, sich an der Förderung von Kindern und Jugendlichen zu beteiligen.)
4. 88 Prozent erklärten, regelmäßig an Wahlen teilzunehmen.
5. Nur eine Person (entspricht in etwa 4 Prozent) gab an, Mitglied einer Partei zu sein. Der Befragte sagte aber, er sei mittlerweile aus dieser Partei ausgetreten.

Diagramm zur Umfrage. Alle Angaben gerundet.


Wir haben dieses Ergebnis nach verschiedenen Kriterien aufgeschlüsselt. Dabei konnte kein Unterschied zwischen Männern und Frauen festgestellt werden, wohl aber ein Unterschied zwischen Menschen unter und über 35 Jahren: Insgesamt beantworteten Menschen unter 35 Jahren unsere Fragen deutlich öfter mit "Ja" als jene über 35.

Natürlich ist uns bewusst, dass diese Umfrage keinen Anspruch auf Repräsentativität erheben darf, weil 73 Befragte dafür zu wenig sind. Eine Tendenz ist dem Ergebnis aber allemal zu entnehmen.

In unserer nächsten Sitzung werden wir die qualitative Analyse des Ergebnisses und eine Interpretation vornehmen. Die daraus resultierenden Überlegungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden wir in einem Radiobeitrag zusammenfassen, der über Civil Rádió, Radio Orange und Freies Radio Salzkammergut ausgestrahlt, aber auch hier im Blog publiziert werden wird.

Andreas

Mittwoch, 21. März 2012

Flash Mob


 Euch ist die Erscheinung "Flash Mob" sicherlich schon bekannt, aber vielleicht wissen nicht alle, was es mit diesem Begriff auf sich hat. "Flash" kommt aus dem Englischen und bedeutet Blitz, und "mob", ebenfalls englisch, kann aus mobilis (beweglich) abgeleitet werden und steht für aufgewiegelte Volksmenge, Pöbel. Dabei handelt es sich um einen mehr oder weniger kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen/halböffentlichen Plätzen. Die nicht selten mehrere Hundert Teilnehmer eines solchen Ereignisses (die sich übrigens persönlich nicht kennen) tun ungewöhnliche Dinge, die man sonst auf der Straße nicht sieht.





Die Organisation von Flashmobs läuft über Online-Communitys, Weblogs, Newsgroups, E-Mail-Kettenbriefe und Mobiltelefone ab. Ihr seht also, Kommunikationsmittel des 21. Jahrhunderts sind dafür unentbehrlich.

Etwas über den Ablauf: Man findet so einen Aufruf meistens im Internet, und wer will, kann diesem folgen. An einem Treffpunkt bekommt man dann weitere Instruktionen über den eigentlichen Aktionsort und über den Ablauf des Flashmobs.

Merkmal: Die beteiligten Personen treffen sich an einem Ort zu einem festgelegten Zeitpunkt und führen zum Erstaunen ihrer verdutzten Mitbürger eine meist sinnlose Tätigkeit aus. Blitzartig, wie aus dem Nichts bildet sich der sogenannte Mob, und genauso schnell löst er sich auch nach einigen Minuten wieder auf.




Kurze Geschichte: Der wahrscheinlich allererste Flashmob war eine Aktion des Journalisten Bill Wasik 2003 in New York: "Mehr als hundert Teilnehmer versammelten sich in einem Kaufhaus um einen Teppich. Kaufhaus-Mitarbeitern teilten sie mit, dass sie einen „Liebesteppich“ suchten und Kaufentscheidungen grundsätzlich gemeinsam träfen. Danach versammelte sich eine noch größere Gruppe in einer Hotel-Lobby und applaudierte exakt 15 Sekunden, schließlich strömten die Teilnehmer in ein Schuhgeschäft und gaben sich dort als Touristen aus. Bill Wasik hat in einem Artikel im März 2006 bekundet, seine Absicht sei gewesen, hippe Leute vorzuführen, die in einer Atmosphäre der Konformität nur danach strebten, Teil der „nächsten großen Sache“ zu werden, egal wie sinnfrei diese sei."

Das Ziel eines Flashmobs ist die Erregung von Aufmerksamkeit. Man will den profanen Bürger zum Nachdenken bewegen. Obwohl der Flashmob keine politische Färbung hat, wird in den Medien der Begriff oft fälschlicherweise auch für politische Demonstrationen verwendet. 

Die Freude daran führte schnell zu Nachahmungen und bald darauf erreichte die von den USA ausgehende Flashmob-Welle auch Europa. Die ersten Aktionen gab es Ende Juli 2003 in Zürich, Rom und Wien. Das Phänomen erlangte in den Medien zunächst viel Aufmerksamkeit, doch das anfänglich große Interesse ließ schnell nach. 

Der erste ungarische Flashmob fand am 27. August 2003. auf dem Deák Platz in Budapest statt, wo die Leute am Abend um Punkt 7 zum Glockenläuten ihre Regenschirme geöffnet haben.

Und nun einige Beispiele!

Für den Anfang eine - wie ich finde -  lustige Produktion: Can't touch this...

                              


Hier einige prominente Beispiele:

Die Kissenschlacht

 

No Pants Day (stellt euch das an der ELTE vor! :D )

 

Eine in letzter Zeit sehr beliebte Idee mit einer umweltfreundlichen Botschaft: dem Ersten, der sich die Mühe macht und die Flasche in den Müll wirft, wird heftig aplaudiert!




Es gibt aber auch Flashmobs mit politischem oder wirtschaftlichem Hintergrund, genannt Smart Mob. (Dazu habe ich leider kein passendes Beispiel gefunden.)

Und eins, das ihr sicher kennt:

Zombie Flashmob




Und zum Schluss einer meiner Favoriten, den sicher einige von euch kennen: der Song "Glow" von Madcon, das Video dazu ist ein einziger weltweiter Flashmob




Zusammenfassend kann man sagen, dass hinter Flashmobs zwar eine ernsthafte Botschaft stehen kann, er hauptsächlich aber der Unterhaltung dient. Ich persönlich finde es gut, wenn eine wichtige Nachricht und Werte durch dieses abstrakte Sprachrohr des Volkes vermittelt werden, solange man damit für eine gute Sache einsteht, wie z.B. Umweltschutz. Wenn aber Menschen sich zu sehr in politische und religiöse Themen verwickeln und das Ganze eventuell sogar in Hass überfließt, sollte man es lieber lassen, denn spätestens ab da macht es keinen Spaß mehr, und genau das sollte es ja!


Links:


 Ich hoffe es hat euch gefallen,
vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Swarzi

Dienstag, 20. März 2012

Civil Rádió


Jetzt möchte ich eine andere Form der Selbstbestimmung vorstellen, das Civil Rádió in Budapest, das seit 1995 existiert. Es ist eine öffentliche Rundfunkanstalt, deren wichtigstes Ziel es ist, jeder gesellschaftlichen Gruppe oder Gemeinschaft, die nicht genügende Aufmerksamkeit in den Medien bekommt, die Möglichkeit zum Sprechen zu geben.

Im Gegensatz zum Guerilla Gardening funktioniert das Civil Rádió im legalen Rahmen, und sein wichtigstes Merkmal ist, dass es unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Kreisen ist, und sich mit Hilfe von Freiwilligen und Förderungen aufrecht erhält.

Szabad Rádió Festival, 2008

Es bietet eine Plattform für Gruppen und Themen, die ansonsten in den Massenmedien keinen Platz bekommen würden. Der wichtigste Aspekt des Civil Rádiós ist, eine Möglichkeit für Meinungsäußerungen zu geben. Jeder kann hier als Redakteur fungieren.

Falls jemand hier arbeiten möchte, sind alle Mitarbeiter gerne bereit, einem das technische Hintergrundwissen näher zu bringen. Bevor man aufgenommen wird, muss man drei Probesendungen produzieren, die von einer Fachjury angehört und bewertet werden. Jeder kann eine eigene Sendung über ein beliebiges Thema erstellen, abgesehen von einigen Themenbereichen wie „Stars und Sternchen“.

Die Idee des Radios tauchte auf, als eine gemeinnützige Gruppe Anfang der 90er Jahre nach Holland fuhr und dort kleine, lokale Radiosender besuchte, die in einer Garage, in einer Werkstatt, oder in einem Zimmer betrieben wurden. Diese Form war den ungarischen Besuchern total unbekannt, weil es gemeinschaftliche Radiosender waren, die die Meinung verschiedener Subkulturen, gesellschaftlicher Gruppen und Minderheiten vertraten. Als sie nach Hause kamen, wollten sie auch ein eigenes Radio starten. Schließlich wurde im Jahre 1993 eine Organisation, bestehend aus verschiedenen Vereinen, gegründet.


Civil Rádió auf dem Sziget Fesztivál, 2007

Dem von ihnen festgelegten Programm schlossen sich später mehr als hundert Vereine und Institutionen an. Zwischen 1994 und 1995 arbeitete man mit ausgeliehenem Equipment und es wurden wöchentlich sechs Sendungen produziert und ausgestrahlt, mittlerweile unter dem Namen Civil Rádió. Sie wurden von Freiwilligen produziert, die Hilfe von qualifizierten Fachleuten, die sich im Bereich Radio auskannten, bekamen. Parallel dazu begann man mit dem Bau eines eigenen Studios und der Beschaffung von eigenem Equipment.
Bis heute besteht für die erfahreneren Mitarbeiter eine wichtige Aufgabe darin, die Neuankömmlinge in der Crew zu unterstützen. Seit ein paar Jahren ist es für Studenten, die im Bereich Medien studieren, möglich, ein Praktikum beim Civil Rádió zu absolvieren.

Seitdem der Sender im Jahr 2000 eine Ausschreibung für den Frequenzplatz 98 MHz gewonnen hat, sendet man über diese Frequenz 96 Stunden pro Woche. Seit dem 7. Februar 2001 ist es möglich, den Sender im Stadtgebiet von Budapest und in der näheren Umgebung zu empfangen.

Der Großteil der Zuhörer (etwa 90%) bilden Menschen über 45, die das Radio nicht nur im Hintergrund laufen haben, sondern mit diesem aufgewachsen sind. Ein Ziel wäre, diese Form des Radiohörens, welches das Civil Radio repräsentiert, an möglichst viele Leute anderer Altersgruppen weiterzugeben.

Seit der Einführung des neuen Mediengesetzes ist es aber schwierig, diese Art von Sendeformat aufrecht zu erhalten. Leider unterstützen auch die neuen Medienbehörden diese Art vom Sendeformat nicht, deshalb ist das jetzige Ziel in erster Linie das Überleben. Sehr wahrscheinlich kann der Sender ab Ende Mai die nötigen Kosten nicht mehr aufbringen, was gleichzeitig das Ende bedeuten würde.


Thema beim Civil Rádió: Tierschutz 


Grundsätzlich finde ich die Idee gut, aber ich glaube nicht, dass der Sender sein Ziel erreicht. Leider kennen viele Leute das Civil Radio nicht, weil es wegen finanziellen Problemen nicht genügend Werbung dafür gibt.


Hier könnt ihr das Programm des Senders hören 

 Facebook-Seite des Senders

Offizielle Seite

Vielen Dank für das Interesse! 

Zsófi

Freitag, 16. März 2012

Dumpstern-Containern - Essen aus dem Müll?



Containern (auch Dumpstern genannt) bezeichnet die Mitnahme weggeworfener Lebensmittel aus Abfallcontainern. Warum und wie ist diese Tätigkeit entstanden? Was hat sie ins Leben gerufen? Darüber könnt ihr euch im Weiteren informieren.

Das Containern geschieht im Allgemeinen bei Abfallbehältern von Supermärkten, aber auch bei Fabriken. Die Supermärkte werfen also die Lebensmittel weg, weil zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist, oder weil es Überschuss an Lebensmittel gibt. Viele von diesen Lebensmitteln sind aber gar nicht schadhaft, sondern sie können ohne erhöhtes gesundheitliches Risiko konsumiert werden.

Die Leute, die containern, tun dies aus politischen Gründen: Sie kritisieren, dass Lebensmittel in großen Mengen weggeworfen werden und gleichzeitig viele Menschen hungern.
Auf der Homepage www.dumpstern.de werden die Hauptursachen zusammengefasst, vor allem die Massenarmut und die immer weiter aufgehende Kluft zwischen Arm und Reich. „Es schließen sich im Internet sogar Netzwerke zusammen, deren Handeln, neben dem Sammeln kostenloser Lebensmittel, durch eine starke kritische Haltung gegenüber unserer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft geprägt ist.” – fasst die Webseite zusammen. Durch Containern wollen die Teilnehmer also einerseits etwas Brauchbares besorgen und dies wirklich nutzbar machen, andererseits ihre politische Haltung zum Ausdruck bringen, dass sie gegen die unendliche Verschwendung noch brauchbarer Lebensmittel sind.

Im österreichischen Müll gibt es 166.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr. In Ungarn ist die Situation noch dramatischer: Bei uns geraten jährlich mehr als 1,8 Millionen Tonnen noch essbare Lebensmittel in den Müll. Obendrein gibt es eine Milliarde hungernde Menschen auf der Welt, und alle 3 Sekunden stirbt ein Mensch an Unterernährung.


Den Umstand, dass sich Menschen für den Belang Anderer einsetzen, halte ich für einen bedeutenden Gesellschaft formierenden Faktor. Gleichzeitig muss man aber eingestehen, dass Containern rechtlich gesehen ein Diebstahl ist, und dementsprechend gegen den Dieb sogar ein Strafverfahren geführt werden kann. (Auch wenn sich die Polizei wenig für einen Diebstahl von „wertloser” Ware interessiert.)

 

Diese Methode, um Lebensmittel zu besorgen, finde ich auch unendlich praktisch. Wenn ich die Möglichkeit hätte, auf die riesigen Mülltonnen eines Supermarktes zugreifen zu können, würde ich jedenfalls versuchen, die noch verwendbare Lebensmittel auszugraben. Menschen, die das tun, machen eigentlich nichts Unnatürliches: sie essen nur, was noch zu essen ist, auch wenn diese Tätigkeit ziemlich umstritten ist. Es wird viel und vielfach debattiert, ob es sich um Diebstahl handelt oder nicht. Die Frage ist legitim: Warum sollte  „Recycling” von Lebensmittel als Diebstahl gelten, wenn die Sachen schon einmal weggeworfen wurden? Auch wenn dieses Argument logisch klingt, gilt das Containern heute als Diebstahl. Trotzdem würde ich das Risiko auf mich nehmen. :)

Über Containern erhältst du mehr Infos hier: http://www.dumpstern.de/

Und schließlich ein Video:


Meine Quellen:
-          Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Containern)
-          Dumpstern.de (http://www.dumpstern.de/)
-          Präsentation "Frisch aus dem Müll" von Stefan Weiss


Danke fürs Lesen!
gondocsgabi



Dienstag, 13. März 2012

Guerilla gardening

Guerilla gardening 

Umweltschutz ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit und es hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Aber viele tun doch trotzdem nichts dafür. Daher möchte ich euch heute eine Methode vorstellen, wie wir, die einfache Leute, ohne große Anstrengung etwas für unsere Umwelt tun und durch Gruppenarbeit und Spaß ein bisschen Grün in unser Leben bringen können: guerilla gardening.

Guerilla gardening (Guerilla Gärtnerei) ist eine vergleichsweise neue Protestform, die sich, von Großbritannien ausgehend, seit einigen Jahren insbesondere in den Metropolen der westlichen Welt verbreitet. Im Gegensatz zu anderen Vereinigungen, die sich ein gemeinsames Ziel auf die Fahne geschrieben haben, sind die Botanik-Aktivisten nicht organisiert. Es gibt kein Klubhaus, keine Satzung, keinen Vorsitzenden. Was machen sie dann? Sie kultivieren den öffentlichen Raum, indem sie ungefragt Brachflächen und Verkehrsinseln bepflanzen oder mit Blumen gegen die Verwahrlosung der eigenen Nachbarschaft vorgehen. Die eigenmächtige Garten-Guerillas haben also die Aufgabe, ihre Stadt zu einem schöneren Fleckchen zu machen – illegal natürlich, denn es fehlt die offizielle Erlaubnis der Stadt. Manchmal allerdings hat die Polizei Verständnis und drückt ein Auge zu.



Viele sagen, dass diese Form des Protests nichts mit Politik zu tun hat. Aber Richard Reynolds erklärt in seinem Buch ganz einfach, warum es doch politisch ist: "Guerilla Gardening ist eine Schlacht um die Ressourcen, ein Kampf gegen Landmangel, gegen ökologischen Raubbau und verpasste Möglichkeiten. (...) Guerilla Gardening ist eine Schlacht, in der die Blumen die Munition sind." (S. 12) Bei diesen politisch motivierten Aktionen kann schon die Anordnung und Auswahl der Pflanzen eine politische Aussage vermitteln. Auch die Einstellungen "Wir verschönern unsere Stadt" oder "Wir holen uns unsere Straßen zurück" sind politische Intentionen.

[ein Protest gegen Verwahrlosung, Ignoranz und Ungleichverteilung von Boden]

Faktische Guerilla gardening - Was braucht man dazu?
Alles was man für den Anfang braucht, ist der Wunsch zur Tat, ein bisschen Einfallsreichstum und ein paar Pflanzen. Klingt nicht so schwer, nicht wahr? 

Kurzanleitung:
  • Halte Ausschau nach einem verwahrlosten Stück Land, vorzugsweise in der eigenen Nachbarschaft 
  • Entscheide, was du anpflanzen möchtest und ob deine Wahl Sinn macht. Zähe Gewächse und schnell wachsende Blumen geben gute Erfolgserlebnisse für den Anfang. 
  • In Gemeinschaft macht es mehr Spaß - finde Verbündete! Sprich mit Freunden und Nachbarn! 
  • Lege deinen Garten an. Eventuell mußt du noch ein bisschen Blumenerde mitbringen und auf jeden Fall nach dem Einpflanzen angießen! 
  • Manchmal macht es Sinn, sein Gärtchen gegen die Herausforderungen des Stadtlebens zu schützen, z.B. mit einem kleinen improvisierten Zäunen gegen Hunde oder Füße. 
  • Pflege dein Gärtchen mit Liebe! Geh regelmäßig hin und gieße. 
  • Wenn mal was anders läuft als gewünscht, lass dich nicht entmutigen! Sprich mit anderen Anwohnern! Die meisten werden deine Aktion toll finden und dich mindestens moralisch unterstützen. Und manche machen vielleicht gleich mit! 


Hier möchte ich meine eigenen Erfahrungen mit euch teilen. Leider habe ich noch keine direkten Erfahrungen mit Guerilla gardening, aber ich habe mit einigen Freunden darüber geredet, und wir haben uns für diesen Frühling entschieden – wir wollen etwas hier in Budapest pflanzen. Wenn jemand Lust dazu hat, komm und nimm teil! 
Ich habe einen Freund von Mittelschule, er beteiligte sich schon mehrmals an Pflanz- Aktionen. Er sagt, dass es viel Spaß mache. Es gehe nicht nur um die Verbesserung unserer Umgebung, man fühle sich auch selbst wohl dabei. Guerilla Gardening sei für uns und für die anderen! 
Ja, ich stimme ihm völlig zu. Die Pflanzen sind gut auch für unsere Gesundheit, nicht wahr? Ich bin sicher, alle haben in der Grundschule gelernt, dass sie mit Hilfe der Photosynthese Kohlendioxyd in Sauerstoff umwandeln. Sie sind auch ins Schlafzimmer zu empfehlen! 


Am Ende meines Eintrags möchte ich noch einige Videos vorstellen:

[von dem schon erwähnten Freund]

[Aktivisten von Budapest]

[und auch von Berlin]
 


Danke fürs Lesen! 
Bitte gib mir Rückmeldung! Und wer schon Erfahrung mit Guerilla Gardening hat, teile das mit uns! 


*Guerrilla Gardening? ...kommt in allen Farben und Formen! Macht Spaß! Und ist ganz einfach!!* 


Linke und credit