Freitag, 11. Mai 2012

Barcamp









In der Welt gibt es viele Veranstaltungen in verschiedenen Bereichen (wie zum Beispiel in der Kunst oder in der Bildung), wo die Bürger über Innovationen informieren und  daneben ihre Erfahrungen austauschen können. Heutzutage gibt es eine neue Form von Veranstaltungen der sogenannte Barcamp. Dieses neue Phänomen unterscheidet sich ein bisschen von den klassischen Veranstaltungen, weil Inhalt und Ablauf der offenen Tagung von den Teilnehmern selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen.















Seit dem ersten Barcamp in Kalifornien im August 2005 verbreiteten sich Barcamps in Nordamerika, Asien und Europa. So fanden bereits Ende September 2006 in Berlin und Wien die ersten Barcamps des deutschsprachigen Raums statt.
Ein Barcamp besteht aus Vorträgen und Diskussionsrunden (sogenannte Sessions), die durch die Teilnehmer selbst koordiniert werden. Alle Teilnehmer sind aufgefordert, selbst einen Vortrag zu halten oder zu organisieren. Alle Unkonferenzen werden im Internet angezeigt, dort bekommen wir alle nützlichen Informationen darüber und wenn einem eine der aufgezählten Veranstaltungen uns gefällt, dann muss man sich auf dieser Internetseite anmelden. Die Anmeldung ist sehr wichtig, weil die Plätze limitiert sind. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Kosten der Veranstaltung und der Verpflegung werden oft von Sponsoren getragen. Im Allgemeinen dauert ein Barcamp mehrere Tagen, deshalb müssen auch Unterkünfte besorgt werden, aber auch darüber sind Informationen im Internet zu finden.
Der Ablauf von Barcamp:
An solchen Veranstaltungen nehmen mehrere Dutzend bis Hunderte Interessente teil, die eigene Themen ins Plenum geben und  dazu je eine Arbeitsgruppe bilden. In dieser werden mögliche Projekte erarbeitet. Die Ergebnisse werden am Schluss gesammelt. Als Ergebnis entstehen fertige Projekte mit lauffähigem Code, oder Code-Schnipsel zur Verbesserung bestehender Projekte oder nur Projektideen. Der Moderator spielt eine wichtige Rolle beim Ablauf eines Barcamp. Er moderiert das Plenum am Beginn und leitet die ganze Veranstaltung. Wichtig ist eine Infrastruktur während des Barcamp, die für funktionierende Netzwerke und Hardware sorgt, für ausreichend Stifte, Packpapier, Klebeband, aber auch für Getränke und Verpflegung. Der Erfolg der Veranstaltung hängt letztlich an der Fähigkeit der Veranstalter und auch der Teilnehmer.
10 Schritte ein Barcamp zu organisieren:
Wir können auch selbst ein Barcamp organisieren, nur diese 10 Schritte müssen wir befolgen!!!!
  1.  Zuerst sollst du die Zeit (in der 6-8 Wochen im vorhinein) festlegen nachdem du www.upcoming.org auf mögliche Überschneidungen überprüft hast. Man wird wissen wollen wann das Ereignis stattfindet und es ist sehr viel überzeugender, wenn du eine klare Antwort geben kannst
  2.   Schaffe die Grundlage für die Zusammenarbeit:


·         Lege eine Seite auf www.barcamp.org an, wo du die nützlichen Informationen (Registrierung, Startseite, Planung und Sponsoren) gibst.
·         Eröffne ein Googlegroup für die Zusammenarbeit der Organisatoren, wo die Teilnehmer diskutieren können.
·         Richte ein System zum Sammeln und Organisieren von E-Mail Adressen ein (zum Beispiel eine gemeinsame Gmail Adresse)
·         Richte schließlich einen Skype-Account ein, wo die Teilnehmer „persönlich“ diskutieren könne, ohne Schwierigkeiten, die echte persönliche Treffen mit sich bringen.
   3. Entwirf ein Logo für dein Barcamp, mit dem du das Thema deines Barcamps ausdrückst.

 4. Stelle das Event auf der Startseite von www.barcamp.org ein und verweise auf deine Barcamp-Website. Kontaktiere dir bekannte Blogger und gib Ihnen den wichtigsten Informationen über dein Barcamp (Datum und deine Website)

5.  Nimm den Kontakt mit diejenigen auf, die auf deine Anzeige geantwortet haben: Verteile die Aufgabe schnell. Sei direkt, offen und dankbar für ihre Hilfe. Erlaube den Leuten ihre Aufgaben so weit wie möglich selbst zu wählen, aber wenn nötig ist etwas private Ermunterung hilfreich.

6. Verteile die folgenden Aufgaben:

·         Sponsoren-Cowboy, der Sponsoren sammelt, die bereit sind, dein Barcamp zu unterstützen. Er sorgt auch dafür, dass am Ende Quittungen  ausgestellt werden. Das ist dein “Buchhalter” und von entscheidender Bedeutung.
·         Verpflegung-Zar: du musst eine Gruppe von Leuten für 24 Stunden  verpflegen, deshalb musst du auch für die Mahlzeiten sorgen. Versuche die Kosten niedrig zu halten, weil das deine größte Ausgabe sein kann.
·         T-Shirt Meister: du musst für ein gemeinsames T-Shirt sorgen, wo du die Sponsoren anzeigen kannst.
·         WIFI-Guru: die Teilnehmer brauchen Internetzugang  um ihre Präsentationen halten zu können. Damit du diese Bedürfnisse befriedigen kannst, dann brauchst du jemand, der die Internetverbindung installiert und während der Konferenz am Laufen hält.


7. Suche einen Veranstaltungsort: Am wahrscheinlichsten wirst du den Veranstaltungsort durch einen persönlichen Kontakt eines Organisators oder eines aktiven Teilnehmers finden. Wenn du so keinen Ort findest, dann kannst du noch einen Sponsor suchen, der dir sein Büro oder Immobilie als Veranstaltungsort anbietet. So bekommst du diesen Ort auch kostenlos.


8. Sobald du einen Veranstaltungsort hast, dann gib ihn auf deiner Webseite an.


9.  Mache Listen aller kleinen Dinge, die du zusammentragen musst. Stelle diese Listen auf deine Internetseite und ermuntere die Leute, so viel wie möglich von diesen Dingen zu spenden und/oder mitzubringen. Leihen ist viel besser als kaufen, wann immer dies möglich ist.


10. Bereite den Start vor: Versende 3-5 Tage vor der Veranstaltung eine Erinnerung und auch am Tag vor dem Event. Es ist sehr wichtig, dass du vor der Veranstaltung ruhig und ausgeruht bist. Wenigstens in der ersten Hälfte der Eröffnungsveranstaltung wirst du etwas Stress haben, und musst generell sicherstellen, dass die Teilnehmer reden. Genieße es dann!

Weitere Anmerkungen:

  • Respektiert eure Mitorganisatoren und seid dankbar für ihre Hilfe.
  •  Ermuntere jeden sich zu engagieren.
  • Werde nicht zu nachlässig mit der “Jeder muss teilnehmen”-Regel. Es geht nicht nur um Anwesenheit, es geht um Wissenstransfer.
  •  Denke daran: Es soll Spaß machen. Halte es auch so!
 Bis heute werden viele interessante Barcamps zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel Bürgerjournalismus (Barcamp Bürgerjournalismus), Facebook (fbcamp das Barcamp rund um Facebook), Webangebote und Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen (Barcamp-junge Medien in Erfurt) und das Educamp veranstaltet, was ich jetzt ausführlicher vorstellen möchte.
Educamp:
Die Idee des EduCamp basiert auf dem Prinzip des BarCamps. Den Schwerpunkt der EduCamps bilden zumeist medienpädagogische Fragestellungen, aber auch generell die Formen und Methoden des Lehrens und Lernens. Die Inhalte konzentrieren sich hierbei meist auf den Einsatz von Medien im Bildungkontext und dies sowohl an Schulen und Hochschulen als auch im Unternehmenumfeld. Ziel eines solchen Events ist es, Menschen zusammenzubringen, die in den verschiedenen Bildungbranchen beschäftigt sind und sich mit innovativen Formen, Formaten, Technologien, Strategien etc. des mediengestützten Lernens auseinandersetzen, um sich so über dessen Zukunft austauschen zu können. Zu diesen Personen zählen Experten und Lehrende im Schul- und Hochschulbereich, sowie interessierte Schüler und Studierende.
Woher kommt die Idee?
Über den Einsatz (neuer) Medien im Bildungkontext von Schulen, Hochschulen und Unternehmen wird derzeit viel diskutiert. In einer Zeit steigender Informationsmengen erscheint es notwendig, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen, um up-to-date zu bleiben und zusätzliche Wissensquellen zu erschließen, die bei der Bewältigung von gestellten Aufgaben hilfreich sein können. Die Idee des EduCamp im deutschsprachigen Raum stammt von den drei Medienwissenschaftlern Steffen Büffel, Marcel Kirchner und Thomas Bernhardt.
Wie funktioniert ein Educamp?
Basierend auf dem Konzept eines BarCamps ist jeder der Teilnehmer dazu aufgefordert, ein eigenes Thema einzubringen, über das er gern referieren möchte. Dies kann dann während des EduCamp durch Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden und auch jede andere Methode des (wissenschaftlichen) Austausches realisiert werden. Zunächst werden dafür alle Themen der Teilnehmer kurz vorgestellt und es wird ein Zeitfenster vordefiniert, in dem das Thema behandelt werden soll. Anschließend werden die so festgelegten Sessions auf die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten verteilt.
Das letzte Educamp wurde in Köln im März veranstaltet, wo viele interessante neue Themen zum Bereich  Schule vorgestellt wurden. Beispielweise hielt ein Teilnehmer des Educamps einen Vortrag darüber, welche Kompetenzen ein Lehrer braucht. Dann wurden noch die Zukunft der Lehrbücher und die Rolle der Medien in der Bildung diskutiert. Die nächste solche Veranstaltung wird in Ilmenau vom 18. bis zum 21. Oktober stattfinden. Es ist schon das 10. EduCamp und wird deshalb zum Jubiläum auch zu den Wurzeln zurückkehren.
Leider ist diese innovative Art des Wissensaustauschs in Ungarn nicht so verbreitet wie in anderen europäischen Ländern. Das größte Barcamp in Ungarn wurde von einer ungarischen Bank, Budapest Bank veranstaltet. in dessen Rahmen ein Wettbewerb unter den Unternehmen ausgeschrieben wurde. Ziel des Wettbewerbs war das innovativeste Unternehmen unserer Heimat zu finden. Die weiteren Programme der Konferenz erweckten großes Interesse. Ein Vortrag wurde von einer der innovativesten Persönlichkeiten Englands gehalten, Mike Butcher, der als Zeitungsredakteur arbeitet. Die mutigen Teilnehmer des Barcamps konnten auch selbst Vorträge zum Thema Innovationen in der Wirtschaft und in der Finanz halten und Themen vorschlagen.
Dieses neue Phänomen der Zusammenarbeit kann auch in der Bildung nützlich sein, wenn die Lehrer manchmal Workshop oder aktive Zusammenarbeit in den Unterricht einfließen lassen.
Wenn euch diese neue Form der Veranstaltungen gefällt, dann könnt ihr mutig ein Barcamp zu eurem beliebtesten Thema organisieren, weil allesamt wissen, dass jeder ein Barcamp veranstalten kann. Ich wünsche euch viel Erfolg!!!!!!!!!!!!!J




Quellen:
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Anita

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