Mittwoch, 11. April 2012


Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH)

Sowohl in Österreich als auch in Ungarn gibt es eine Organisation, die die Rechte der Studierenden überregional vertritt. In Österreich ist für diese Arbeit die ÖH (Österreichische HochschülerInnenschaft), in Ungarn die HÖK (Studentenselbstverwaltung) verantwortlich. In meinem Blogeintrag möchte ich mich mit dem Aufbau, mit den Organisationen und mit der politischen Einstellung der ÖH beschäftigen.



Das Logo der ÖH

Die Studentenvertretung hat eine lange Geschichte und viel Tradition in Österreich. Die ÖH wurde in den 1970-er Jahren gesetzlich verankert, das Ziel war „die Demokratisierung der Gesellschaft“, was sich als erfolgreich erwies.
Die ÖH ist die Vertretung für alle Studierenden in Österreich und gliedert sich in drei verschiedenen Ebenen. Die Bundesvertretung (BV) ist die oberste Ebene, also die überregionale Organisation. Auf der zweiten Stufe befinden sich die Universitätsvertretungen. Diese Organisationen vertreten Studierenden an den jeweiligen Universitäten und Hochschulen. Die Vertretungen auf der untersten Ebene sind für die Studierenden am leichtesten zu erreichen, es sind die Studienvertretungen. Diese Studienvertretungen bestehen aus den Studierendenvertretungen der jeweiligen Studien. Es gibt also, vereinfacht gesagt, pro Studium eine Studienvertretung, pro Uni eine Universitätsvertretung, und auf der höchsten Ebene die Bundesvertretung.

Zweijährlich gibt es Wahlen in der ÖH. Daran können alle Studierenden  Österreichs teilnehmen. Von den Studierenden werden die Studienvertretungs- und die Universitätsvertretungsebene gewählt. Die Aufteilung der Plätze in der Bundesvertretung wird von den Ergebnissen der Universitätsvertretungswahlen bestimmt.


Ein Interview vor den Wahlen (VSSTÖ Innsbruck)

Es gibt verschiedene Fraktionen in der Bundesvertretung, die unterschiedliche politische Einstellungen haben. Die Wahlen entscheiden darüber, welche Fraktion, welche Richtung die Populärste unter den Studierenden ist.
In der jetzigen Bundesvertretung existiert eine große Koalition mit den folgenden Fraktionen: GRAS (Grüne & Alternative StudentInnen), VSSTÖ (Verbund Sozialistischer Studentinnen und Studenten Österreichs), FLÖ (Unabhängige Fachschaftslisten Österreichs) und FEST (Fraktion engagierter Studierender). Die diesmalige ÖH-BV-Führung lässt sich also im  politischen Spektrum links einordnen.


An der BV gibt es viele Referate, die aktive Arbeit für die Studierenden leisten:

Referat für Menschenrechte und Gesellschaftspolitik

Das Referat für Menschenrechte und Gesellschaftspolitik möchte ich vorstellen. Dieses Referat beschäftigt sich einerseits mit der Unterstützung von kulturellen Projekten. Auch unsere Seminargruppe wurde von diesem Referat für eine dreitägige Fahrt nach Wien unterstützt. Andererseits hilft es bei der Organisation von Veranstaltungen unter Studierenden. In den letzten Jahren wurden viele Veranstaltungen oder Demonstrationen gegen Gewalt an Frauen, Rassismus, Faschismus, Terrorismus, Islamfeindlichkeit und für Zivilcourage, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz organisiert oder unterstützt.


Ein Beispiel dafür:

"Mahnwache und Kundgebung
Dienstag, 9. November 2010, 18 Uhr
Gedenkstein vor dem ehemaligen Aspangbahnhof, Platz der Opfer der Deportation (bei Ecke A.-Blamauerg./Aspangstr.), 1030 Wien
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten in Wien 42 Synagogen und jüdische Bethäuser, zahllose jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, zerstört und beschlagnahmt. 6547 JüdInnen wurden festgenommen und 3700 davon in das Konzentrationslager Dachau verschickt.
Hinter all diesen Daten, Zahlen und Fakten steht jenes unsagbar grauenvolle Leid, das in der “Reichskristallnacht”, im “Novemberpogrom 1938″ jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern von den nationalsozialistischen Machthabern angetan wurde.
Diese Nacht vom 9. zum 10. November 1938 war kein Randphänomen der Geschichte des Dritten Reiches, sondern ein Geschehen, dem zentrale Bedeutung zukommt.
Die “Reichskristallnacht” war eine Hauptstation auf dem Weg der verbrecherischen nationalsozialistischen Judenpolitik zum Völkermord."

Links und Kontakte:

Matthias Nocker
Sachbearbeiter
Referat für Menschenrechte und Gesellschaftspolitik
Matthias.Nocker@oeh.ac.at

Danke für das Lesen:
Máté





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen